Blackmore's Night in Chemnitz, 23. Juli 2005
von Michael Höllen - hoellen@web.de
Nach dem grandiosen Konzert in Arnsberg im Jahr 2004 hatte ich mir
vorgenommen, bei der nächsten Tour von Blackmores's Night wieder
dabei zu sein. Seit April sind die Tourdaten 2005 bestätigt und ich
hatte die Auswahl zwischen neun Konzerten in Deutschland. Die Abstimmung
mit dem Familien-Ferienkalender war nicht ganz einfach – aber zu lösen. Zum
Einstieg in den Urlaub gönne ich mir Karten für Chemnitz und Magdeburg. Als
hätte es sogar die Deutsche Bahn geahnt - die Sommer-Sonderaktion bringt
mich für nur 29 Euro mit dem ICE nach Chemnitz. Und auch das Hotel - über's
Internet gebucht - erweist sich als sehr gute und dabei günstige Wahl. Was
will man mehr? Wenn das keine guten Vorzeichen für ein gelungenes Wochenende
mit Blackmore's Night sind. Die Antwort nehme ich vorweg: JA, es war ein
tolles Wochenende!
Mit der Straßenbahn fahre ich vom Hotel in etwas 30 Minuten nach
Klaffenbach. Die eingleisige Strecke windet sich durch verwunschenes Waldgebiet.
Genau die richtige Umgebung für ein märchenhaftes Konzert. Auf den Parkplätzen
vor dem Schloß stehen bereits einige Fans in mittelalterlichen Kostümen und
feiern offensichtlich freudig das Wiedersehen. Die Autokennzeichen verraten
dabei weite Anreisen aus ganz Deutschland.
Vor dem Eingang hat sich schon eine Schlange von ca. 100 Fans gebildet
und zunehmend strömen weitere Fans heran. Wie üblich erfolgt eine Durchsage
der Security zu Aufnahmegeräten für Ton-, Film und Foto.
Auch Handys dürfen nicht mit rein bzw. müssen ausgeschaltet werden. Aber
mal ehrlich: solche Geräte gab es im Mittelalter doch auch nicht .
Mit etwas Verspätung öffnen sich dann die Pforten zum Innhof des Schlosses
und ich ergattere einen Sitzplatz auf der linken Seite - dafür aber in der
zweiten Reihe - KLASSE ! Der Blick schweift über die Schlossmauern - von
der Bühne aus ist das Wasserschloß zu sehen. Für die Musiker eine inspirierende
Kulisse !?
Als Vorgruppe sind heute die Geyers (www.geyers.net) angesagt. In ca. 30
Minuten geben die vier Musiker mittelalterliche Weisen zum Besten. Auch bleibt
die Band keine Antwort auf die Frage "what shall we do with the drunken Geyers'
schuldig. Besonders hat mir die tiefe Baßstimme von Albert Dannenmann gefallen
(nein, das ist nicht doppelt gemoppelt - tief, tiefer, Dannenmann !). Die
Zeit vergeht wie im Flug und Thomas Roth kündigt nach dem letzten Song >Blackmore's
Night< an. Gleicht geht es also los!
Auf der Bühne stehen vor Konzertbeginn auf Ritchies Seite acht Instrumente
und auch die 'weiße Strat' entdecke ich weiter hinten halb verdeckt. An Rainbow-Zeiten
erinnert das alte Spulentonbandgerät - diesmal aber ohne Spulen.
21:20 - endlich ist es soweit. Blackmore's Night beginnt das Konzert mit
'Way to Mandalay' sehr schwungvoll und mit 'Morning Star' geht es im flotten
Tempo weiter. Ich glaube, Blackmore's Night muß sich warm spielen - denn
die Temperaturen an diesem Abend sind herbstlich kalt. Man sieht den Atem
der Musiker im Scheinwerferlicht und Ritchie wärmt sich zwischendurch immer
wieder die Hände wie nach einer Schneeballschlacht durch reiben und reinpusten.
Weiter geht's mit 'Queen for a day', wobei in Part II Ritchie's geniales
Gitarrenspiel so richtig gut rüberkommt. Mit dem Titelsong der zweiten CD
'Under a Violet Moon' folgt quasi ein Klassiker der Band und ein Muß für
jedes Konzert.
Candice kündigt nun einen 'brand new old song' an. Im Oktober soll eine neue
CD erscheinen - Vorfreude pur! Der Song lässt eine weitere lohnenswerte Scheibe
für den CD-Player erwarten.
Einer meiner Lieblings-Songs: 'Durch den Wald zum Bach Haus'. Tudor Rose
an der Violine begleitet den ersten Part des Songs und gibt ihm mit einem
Solo eine ganz individuelle Note.
Mit einem kurzen Intro von Ritchie beginn der nächste Song - 'Diamonds and
Rust'. WOW - es sind doch immer wieder DIESE Feinheiten in jedem Konzert
mit Ritchie Blackmore - wer hat bei diesem Song genau wie ich die genialen
Läufe von Mr. Blackmore wahrgenommen ?
Danach folgt ein echter Knaller für Rainbow Fans: 'Ariel' ! Bei dem Song
sang schon zu Rainbow-Zeiten Candice im Background mit (zu sehen auch in
der Aufzeichnung vom WDR-Rockpalast, Düsseldorf 1996). Einfach GENIAL (!).
Alte Erinnerungen an die Zeiten mit Rainbow werden in mir wach. Candice Stimme
verleiht dem Song richtig Power - mir gefällt's!
Schwungvoll geht es weiter mit 'Past Time with good Company' – Ritchie leitet
den Song mit drei Zupfern über in den Purple-Klassiker 'Child in Time'. Wie
schon im vergangenen Jahr machen die 'Sisters of the Moon' in dem Song einen
perfekten Job. Die Brüller von Ian Gillan gehören damit der Vergangenheit
an.
Das Konzert geht weiter mit 'Loreley' - leider nicht mit der Strat - gefolgt
von 'Temple of the King'. Candice zaubert mit ihrer Stimme eine tolle Stimmung
in diesen wunderbaren Song und Ritchie spielt ein sehr gefühlvolles Solo
mit der Bottlenack. Beim folgenden 'Home again' gibt es kaum noch ein Halten
auf den Stühlen. Beim Refrain springen die Fans der Reihe nach auf und gehen
voll mit. Während des Songs spendiert Ritchie einem Fan in der ersten Reihe
einen Drink und passend dazu stimmt der Organist der Band, Barde David, opernverdächtig
und stimmgewaltig 'drink, drink la la la la .....' an, um anschließend zur
Melodie von 'Home again' zurückzukehren.
Der Abend wird nun zur 'Spanish Night' mit wirklich atemberaubendem Gitarren- und Baßeinsatz.
'Ghost of a Rose' spielt Ritchie mit einem Kapodaster an seiner Gitarre.
Begleitet von Sir Robert (zunächst auf der 12-saitigen Akustikgitarre, danach
am Bass) endet der Song mit einem mächtigen Schlagzeugwirbel (Paukenklöppel)
von Malcom Dick.
Die Bühne erscheint in grünem Licht und die Deko wirkt ein wenig wie ein
Urwald. Die Drehleier kommt auf die Bühne; es folgt 'The clock ticks on'.
Ich sehe, dass DIE weiße Strat von dem behüteten Gehilfen des Meisters bereitgemacht
wird. Aber sie kommt leider erst bei der Zugabe zum Einsatz. Als nächster
Song steht 'Renaissance Faire' auf dem Programm. Etwas überraschend endet
der Song erneut mit einem opernverdächtigen 'la la laaaaaaaa' von Barde David.
Freunde von Sir Robert's Bass kamen beim nun folgenden 'I still remember'
voll auf ihre Kosten. Nun gab es kein Halten mehr, die Fans strömen bis zur
Bühne. Meine Notizen sind nachfolgend nicht mehr ganz vollständig. Kleine
Dreher in den folgenden Zeilen bitte
ich daher zu entschuldigen )
Blackmore's Night verschwindet nach einem Feuerwerk aus Drehleier, Flöte
und Unterstützung der Geyers kurz von der Bühne.
Ritchie Blackmore erscheint (endlich) mit der weißen Strat auf der Bühne
- jeah, darauf haben scheinbar viele Fans gewartet - entsprechend begeistert
fällt der Beifall der Menge noch vor dem ersten Ton der Zugabe aus. Ritchie
greift trotz der Kälte ordentlich in die Saiten und neben Purple-Riffs (u.a.'Burn')
und einem starken Einsatz der Strat bei St. Teresa folgt noch ein Orgelsolo
vom Feinsten.
Das Konzert ist nach gut 2:30 Stunden um 23:50 zu Ende. Die feuchte
Kälte kroch allen Anwesenden in die Klamotten - die Gemütlichkeit eins lauen
Sommerabends konnte leider nicht aufkommen. Der Auftakt der Tour 2005 ist
aber mit Blick auf die Set-List durchaus gelungen.
Festung Mark, Magdeburg am 24. Juli 2005
Die Nacht nach dem Konzert in Chemnitz (s. gesonderter Bericht) war kurz.
Dennoch möchte ich früh nach Magdeburg aufbrechen, um mir dort einen guten
Platz auf Ritchies Seite zu sichern. So steige ich um 10 in den fast leeren
Bus Richtung Leipzig. Ein weiterer Fahrgast entpuppt sich im Gespräch als
BN-Fan der auch auf dem Weg nach Magdeburg ist. Wie es der Zufall will: selber
Bus, selbes Hotel, selbe Rückfahrtspläne - zwei Rheinländer auf BN-Tour.
Die Fahrt vergeht wie im Flug und wir verpassen - vertieft ins 'BN-Fan-Fach-Gespräch'
- beinahe die Endhaltestelle des Busses.
Kurz nach 17 Uhr stehen wir bereits vor der Festung Mark - einige andere
Fans sind natürlich auch schon da. Ein handgeschriebenes Schild weist den
Weg zum Eingang - Einlass ab 19.00 Uhr. Die Anwesenden witzeln über die Formulierung
'AB 19 Uhr' - die Erfahrungen in Chemnitz zeigten, dass dies eben auch einige
Zeit später sein kann .Auf der Treppe vor dem Eingang hockend kamen schnell
nette Gespräche zustande. Bilder wurden gezeigt, Eintrittskarten verglichen,
von persönlichen Erlebnissen berichtet und ausgelassen gewitzelt und gelacht.
Zudem muß ich erfahren, dass vier Konzerte einer Tour zu besuchen NICHT viel
ist - manche Fans reisen zu allen Konzerten hinterher. Das Wetter zeigt sich
bisher von seiner freundlichen Seite. Die Vorfreude auf den Abend steigt!
Das Eingangstor (eher eine große Türe) öffnet sich - es sollte der einzige
Zugang zur Veranstaltung sein und sich im Laufe des Abends als Nadelöhr entpuppen.
Ich bin froh, so früh angestanden zu haben und auch als einer der ersten
Zutritt zum Innenraum zu bekommen. Vorher wird aber noch mein Rucksack mit
Regenkleidung 'links gemacht'. Zudem werde ich unangemessen barsch aufgefordert,
das Handy sofort und auf der Stelle auszuschalten. Nun gut, ich will ja rein
..... *kopfschütteln*
Da sitze ich nun, dritte Reihe in der Mitte vor Ritchie - (m)ein Traumplatz!
Bei Susanne möchte ich mich herzlich bedanken, die mir diese Karten in den
Fan-Reihen überhaupt erst ermöglicht hat. 1.000 DANK!
Fast pünktlich beginnen die Geyers mit dem Programm. Im Publikum sind noch
große Lücken - schade! Die Einlaßkontrolle .... Ich warte bei den Geyers
ganz besonders auf den Baß-Einsatz von Albert bei 'Drunken Mistrel'; seine
Stimme kommt mir heute noch bassiger und brummig-tiefer vor als gestern im
Chemnitz - das muß man einfach mal gehört haben! Die Geyers verabschieden
sich nach gut 30 Minuten und geben die Bühne frei für Blackmore's Night.
Bei den Geyers ist mir schon aufgefallen, dass der Sound auf meinem Platz
recht gut ist. Auch scheint das Wetter weiter mitzuspielen - angenehme Temperatur
und die Wolken scheinen auch oben zu bleiben ......
Um 21:15 betritt Blackmore's Night die Bühne. Im Intro klingt ganz kurz 'Smoke
on the water' durch - das Konzert startet mit 'Morning Star'. Ich bin begeistert
vom Sound an meinem Platz, jedes Instrument ist gut zu hören und die Stimme
von Candice kommt glockenklar - einfach phantastisch.
Als zweiter Song folgt 'Queen for a day Part, I and II'. Vom Vorabend in
Chemnitz weiss ich, dass Ritchie in diesem Song wunderbare Passagen spielt
- so auch wieder in dieser Nacht. Sir Robert begleitet virtuos den Song auf
der 12-saitigen Gitarre. Das Bühnenbild ändert sich; ein violetter Mond steht
bei 'Under a violett Moon' über dem Bühnenhintergrund (Häusersilhouette in
Scherenschnittart).
Am Ende greift Barde David kräftig in die Tasten - voluminöse Orgeltöne erklingen - fast wie in einer Kathedrale.
Mit 'Temple of the King' werden Träume aus früheren Zeiten wachgeküßt - immer
noch ein toller Song. Ritchie garniert das Stück mit zwei Soli (davon 1x
mit Bottlenack gespielt). Weiter geht es etwas ruhiger mit 'Durch den Wald
zum Bachhaus'. Beim Geigensolo gleiten die Finger von Tudor Rose nur so über
die Saiten und Ritchie wird zum Schluß wieder ins Finale zum Song einbezogen.
Nach den bisherigen Darbietungen ist klar - Ritchie und seine Band sind in
bester Spiellaune. Kalte Finger waren gestern - heute wird gefeiert!
Die gute Laune wird auch beim nächsten Song sichtbar. Ritchie spielt ein
Intro - unterbricht kurz, spielt weiter ... was kommt nun ? Auf der rechten
Seite geht eine Lampe an (sieht aus wie ein übergroßes Windlicht) - Ritchie
bemerkt dies, schaut nach oben, stoppt sein Spiel - weiter geht´s mit 'Diamonds
ans Rust' - eine grandiose Gitarrenpassage fordert mitten im Song den spontanen
Beifall des Publikums heraus ... oh, what a night !!!
Weiter geht's mit 'Past Time with good Company' - gefolgt von 'Child in Time'
- aber nur bis zum Gitarrensolo. Die Rock-Röhre von Ian Gillan wird in der
BN-Version von den Sisters of the Moon grandios übernommen - Deep Purple-Tage
lassen grüßen und auch der DP-Fan fühlt bei dem Song eine Ganzkörpergänsehaut.
Sonst eher im Hintergrund und oftmals kaum bemerkt: an der Tasten Barde David!
Ein Orgelsolo (zu Beginn sehr kraftvoller Klaviersound) zeugt von den grandiosen
Qualitäten des Tastenmanns! 'Ariel', welcher Rainbow-Fan wünscht sich diesen
Song nicht auf der Set-List? Wenn dann noch der Meister zur weißen Strat
greift und aus den Keyboards der gute alte Hammond-Sound winselt - besser
geht's nimma !
Auch an diesem Abend - ein neuer Song (Titel: World of Stone) der im Herbst
erscheinenden CD wird vorgestellt. BN-Fans, freut Euch auf die CD mit diesem
choralen, leise-dramatischen Sound aus alten Gemäuern. Tudor Rose greift
zur Flöte, Bob zur 12-saitigen Gitarre. Es folgt 'Mr. Peagrams Morris and
sword'. Ritchie gibt nach dem Song die Mandoline an Rainer in der ersten
Reihe - ein Becher Bier folgt .....
Candice fragte das Publikum "any requests ?" und ein Mädchen aus der ersten
Reihe wünscht sich 'Renaissance Faire'. Das Mädchen ist mit den Eltern aus
Australien zu dem Konzert angereist - unglaublich aber wahr ! Ritchie ist
bei dem Song sogar zu einer kleinen Tanzeinlage aufgelegt.
Die Eindrücke bei dem nun folgenden Song von der zweiten CD der Band konnten
vielfältiger kaum sein. Bei 'Wind in the Willows' kommt die Managerin Carole
Stevens zur Bühne und schaut begeistert ins mitsingende Publikum. Im Hauptgang
zwischen den Stuhlreihen tanzen zwei Elfen, die Carole Stevens sogar auf
Photo bannt. Aber nicht nur das Publikum stimmt zum Refrain ein - auch C.
Stevens und sogar der sonst zu grimmigem Gesicht verpflichtete Security-Man
singt und swingt mit. Ritchie ist locker wie selten. Mit der Fußspitze befördert
er eine Lage Stroh auf die Köpfe von C. Stevens und dem Muskelmann. Dieser
Song ist für mich von der Stimmung her einer der Höhepunkte der Show in Magdeburg.
Das ist live - die Drehleier lässt sich nicht richtig stimmen - da kennt
Mr. Blackmore keine Gnade und stellt das Instrument einfach zur Seite. BN
beweisen: 'The Clock ticks on' kann auch ohne Drehleier klingen. Auf der
Bühne geht es noch immer ausgelassen zu. Die Geyers kommen während des Songs
auf die Bühne und mischen kräftig mit. Ich habe den Eindruck, sogar die Mücken
tanzen an diesem Sommerabend zum bunten Scheinwerferlicht. Nicht nur ich
bemerke die Lufttänzer. Ritchie schnappt in die Luft um ein paar Mücken zu
fangen. Hat er noch kein Abendessen? Mit fettem Grinsen steckt er sie sich
angeblich in den Mund - Candice verzieht das Gesicht und bittet lachend,
Ritchie solle doch den Fang mit einem Schluck Bier herunterspülen. Das ganze
wirkt sehr verspielt und auch etwas unübersichtlich. Von den Lippen von Sir
Robert kann man ablesen: "what happens now ????????"
Die Antwort: 'Home again' wird angestimmt und zum Schluß des Stücks lädt
Barde David wieder im Opernsound ein: 'Drink, drink .....'.
Ritchie ist nicht zu bremsen und er stimmt die Melodie von 'Muss I denn zum Städtele hinaus ....' an.
Beim folgenden 'Ghost of a Rose' ist das Publikum nicht mehr zu halten. Die
Fans stürmen an den Bühnenrand. Hier verlassen mich nun auch meine Notizen.
Die folgenden Zeilen sind aus dem zu diesem Zeitpunkt eher unzureichenden
Gedächtsnis entstanden.
Die Band verschwindet kurz von der Bühne - Zuuuuugaaaaaabeeeee !!!! Ritchie
kommt mit der weißen Strat auf die Bühne und 'Loreley' ist als Opener der
Zugabe genau richtig. Der Song St. Teresa ist auf keiner BN-Scheibe enthalten.
Schade! Denn was Ritchie hier im Background zaubert - der absolute IRRSINN!
'All for one' ist noch so ein Fetzer für eine gelungene Zugabe. Auf der Bühne
geht es richtig rund, die Fans sind aus dem Häuschen.
Das Ende dieser wundervollen Nacht naht nach etwas 2 Stunden Showtime - 'Midwinters
Night' und 'Dandelion Wine' sind die letzten Songs des Abends.
Der Abschluß könnte schöner nicht sein. Vielen Dank an Blackmore's Night !
Blackmore's Night in Dueren, Schloss Burgau, 31. Juli
Das Warten hat sich gelohnt!
Mit dem Konzert in Düren habe ich als Köln/Bonner mein Heimspiel der BN-Tour
2005. Ich freue mich sehr, dass Evi und Thomas von www.blackmoresnight.net
als Gäste im Rheinland sind; die Zeit ist wie immer viel zu kurz, wenn man
sich zu den Erlebnissen rund um Ritchie und seine Bands austauscht. In strömendem
Regen machen wir uns auf den Weg von Bonn nach Düren - etwas stumm und fassungslos
starren wir ins graue Nass des Himmels. Hinter Kerpen auf der A 4 wird es
etwas heller und als wir in Düren ankommen, regnet es nur noch wenige Tropfen
und es hört sogar bald ganz auf zu regnen.
Unsere Eintrittskarten weisen als Einlass 18:00 aus und so begeben wir uns
rechtzeitig auf den Weg zum Schloß Burgau. Gegen 16:30 sind schon einige
Fans vor dem Tor - rasch wird die Schlange länger und das Gedränge dichter.
Um 18 Uhr tut sich jedoch gar nichts - hin und
wieder kommt eine kurze Meldung von der anderen Seite des Tores - es wird
noch etwas dauern. Als um 19 Uhr - also eine Stunde später - das Tor noch
immer nicht geöffnet wird, schallen einige Pfiffe durch die Menge. Es ist
wirklich eng geworden auf der kleinen Brücke vor dem Tore, zumal noch einige
Fans aus dem Café durch das Tor zurück in die Menge geschoben werden. Gegen
19:20 dann endlich öffnet sich das Tor - aber zunächst nur für die Fans mit
den grünen Karten - erneute Unmutsbekundungen gegen den Veranstalter ertönen
aus der Menge, war es doch kaum möglich, mit seiner grünen Karte nach vorne
zu gelangen. Die ersten drei Reihen waren für Fans in Kostümen mit den grünen
Karten reserviert und es gelingt mir, auf Ritchies Seite einen guten Platz
in der dritten Reihe zu sichern.
Wunderbar! Vielen ankommenden Gästen kann man jedoch einen gewissen Groll
deutlich ansehen - insbesondere, als für Gäste mit Sitzplatzkarten keine
Stühle mehr zur Verfügung standen.
Als Vorgruppe war an diesem Abend die Histo-Rock-Band "Geyers" angekündigt.
Pünktlich gegen 20 Uhr standen dann auch 3/4 Besetzung der Band auf den Brettern
- der Gitarrenmann war abhanden gekommen und die verbliebenen drei Musiker
zeigten auch in dieser
Situation absolute Professionalität - mit nur drei Musikern schaukelten sie
das Warmup professionell über die Bühne - Glückwunsch ! Leider wurde heute
nicht gefragt 'what shall we do with the drunken Geyers' ...., zu gerne hätte
ich Alberts brummige Baßstimme gehört.
Nach einer kurzen Umbaupause war nun die Bühne frei für Blackmore's Night, um 21:15 endlich geht's los!
Auch dieser Abend startet schwungvoll mit 'Morning star', dem Opener der
2005er Tour. Danach folgt Part I und II des Songs 'Queen for a day'. Wer
den genialen Gitarrenseinsatz des Songs nochmal sehen möchte, sollte auf
der aktuellen DVD 'Castles and Dreams' nachschauen. Tudor Rose zaubert in
Part II wie wild auf der Violine und am Ende des Songs kommt auch Ritchie
wieder mit ins Spiel, um den Song zu beenden.
Die Bühnenbeleuchtung färbt sich violett - passend zu dem Titelsong der zweiten
CD 'Under a violet moon'. Die Bühnendeko (eine Art Wald-/Häuserkulisse in
Scherenschnittart) wird von einem Scheinwerfer-Mond komplettiert. Da passt
einfach alles! Wenn man die Silhouette von Ritchie am Bühnenhintergrund sieht,
kommen unweigerlich Erinnerungen an die früheren Deep Purple- oder Rainbowtage
auf. Passend zu diesen Gedanken folgt nun der Klassiker 'Soldier of fortune'.
Die Stimme von Candice kommt kräftig rüber - Gänsehautgarantie inklusive!
'Durch den Wald zum Bach Haus' - das wundervolle Instrumentalstück von
der zweiten BN-CD setzt einen deutlichen Gegenpol zu dem Purple-Song.
Kontrastprogramm ist auch weiterhin angesagt: Mit 'Past time with good company' folgt wieder ein schwungvoller Titel.
Die BN-Version von 'Child in Time' und der Ausflug zum 'Mondtanz' zeigen,
dass Blackmore's Night einen ureigenen Weg zu dieser Musik gefunden haben.
Die Sisters of Moon präsentieren sich als Gillan-Ersatz stimmgewaltig und
sehr überzeugend. Damit nicht genug. Aus Rainbow-Tagen folgt Ariel. Wenn
ich mir etwas von BN wünschen dürfte: packt diesen Song bitte mit auf die
neue CD! Nun wird es wieder akustisch. Der Titel
'Mr. Peagrams morris and sword' ist Ritchies' Lieblings-Lehrer gewidmet.
Die Zuschauer hält es bei den nächsten Songs nicht mehr auf den Sitzen.
'Home again' und 'Old Mill in' laden zum Mitfeiern ein - Ritchie albert herum
und bringt noch die Harmonien von 'Mein Vater war ein Wandersmann' ins Spiel
- am Ende aber bildet 'Home Again' den Schlussakkord.
Der Himmel droht sich zu öffnen - das Wetter ist feucht / kalt - die Leichtigkeit
des Songs 'Wind in the willows' ist heute leider nicht so richtig zu spüren.
Weiter geht es im Programm mit 'Diamonds and rust' aus dem Jahre 2003 sowie
'Renaissance faire' von der ersten BN-CD aus 1997.
Bei 'I still remember' geht richtig die Post ab - Candice' Stimme und das
Zusammenspiel der Band sind perfekt aufeinander abgestimmt. Es folgt der
letzte Song des Hauptprogramms. Auf Anhieb richtig gestimmt ist heute Ritchies'
Drehleier, die zu 'The clock ticks on' das Intro liefert.
Zugabe, Zugabe, Zugabe - laut fordert die Menge im Hof von Schloß Burgau
die Band zurück auf die Bühne. Ich sehe, dass Ritchies weiße Strat geholt
wird - hey, was kommt nun ? Die Scheinwerfer sind noch aus, aber das bekannte
Brummen des Strat-Verstärkers ist schon zu hören. Mit 'Loreley' und 'All
for one' folgen zwei echte Leckerbissen für alle Fans
der früheren Fender-Töne. Die Band verschwindet nach den beiden Songs erneut
hinter der Bühne. Zugabe-Rufe ertönen erneut und sind von Erfolg gekrönt.
Es folgen noch zwei Songs als Zugabe. Das 'Thema zu Difficult to cure' geht
über in 'St. Teresa'. Der Song, im Original von Joan Osborne, ist für mich
einer der Höhepunkte einer jeden Show - Was Ritchie bei diesem Song an Solo-
und Begleitungseinlagen auf der Strat zaubert, ist absolut faszinierend.
Somit ist das Stück auch DER Schlußpunkt der rund zweistündige Show in Düren.
Leider sind nach der Show schon alle Getränkebuden geschlossen, unseren Absacker
nehmen wir daher mit einigen anderen Fans bei Hubertine im nahegelegenen
Gasthof ein.
Virtuosen auf dem Dachboden
Ende Mai - ich konnte es zunächst kaum glauben - erhielt ich per Mail die
erfreuliche Nachricht: "Ich bin bei der Special Show 2005 dabei". Ritchie
Blackmore bzw. Blackmore's Night einmal in kleinem Rahmen erleben zu dürfen
ist ein Wunsch, den ich schon seit Jahren mit mir herumtrage. Bereits im
September 1976 habe ich Ritchie mit Rainbow auf der Bühne erlebt. Seither
begleiten mich seine unterschiedlichen musikalischen Richtungswechsel. Rainbow,
Deep Purple und wieder Rainbow und nun - Blackmore's Night. Auch in dieser
Konstellation habe ich nun schon mehrfach Konzerte erlebt. Seit meinem Konzertbesuch
in Arnsberg im Sommer 2004 stand für mich fest: bei der Tour 2005 möchte
ich bei mehreren Konzerten dabei sein! Dass dies aber zusätzlich eine Special
Show sein würde - das hätte ich nicht zu hoffen gewagt.
Vor der Special Show auf Schloß Eggersberg liegen drei wunderbare Konzerte
der 2005er Tour hinter mir und es kommt mir noch immer vor wie ein Traum.
Ich bin tatsächlich auf dem Weg zu einem Fan-Special mit Blackmore's Night?
Unglaublich! Ich freue mich auch auf das Wiedersehen mit vielen netten Menschen,
die ich in diesem Jahr bei den Konzerten getroffen habe. Es ist schon toll,
dass mich Evi und Thomas von Regensburg abholen und auch die Fahrgelegenheit
vom Hotel in Riedenburg zum Schloss Eggersberg ist einfach da - DANKE !
Schloß Eggersberg liegt zwischen den kleinen Orten Untereggersberg und Obereggersberg
unweit vom Main-Donau-Kanal in absolut ruhiger Lage. Durch einen Torbogen
betreten wir den Innenhof. Wir hatten gehört, dass das Konzert Indoor stattfinden
wird (gut so - auf der Zugspitze hat es in der Nacht 25 cm geschneit - mitten
im August !). Schnell finden wir den Zugang zu einem großen altertümlichen
Raum mit schönen Rundbögen.
Hier wird für die etwa 120 Gäste zunächst ein Essen serviert. Es ist hübsch
anzusehen: die mittelalterlichen Kostüme, die glänzenden Augen, die Freude
über ein Wiedersehen, das gute Essen, die Vorfreude auf einen besonderen
Abend! Nach dem Abendessen macht sich schnell etwas Unruhe in den gemütlichen
Reihen breit - wo findet das Konzert statt? Lohnt es sich, an der Treppe
anzustehen um einen guten Platz zu ergattern ? Kurz vor 21 Uhr stehen dann
auch die ersten Fans an der Treppe zum Obergeschoß an und schnell werden
es mehr. Dann die Nachricht - der Eingang ist auf der anderen Seite des
Hofes - tja, die Menge bewegt sich
nun in die Gegenrichtung und die Ersten sind nun die Letzten - so ist das Leben .
Eine genaue Uhrzeit zum Beginn der Veranstaltung war nicht bekannt und so
warteten wir doch noch eine Weile, bis endlich die Türe geöffnet wurde. Wir
betreten einen nett hergerichteten großzügigen Flur des alten Anwesens. Eine
steile Treppe führt nach oben - dort werden die Taschen und Jacken kontrolliert.
Es geht weiter - eine enge und steile Wendeltreppe windet sich weiter nach
oben. Eine Person ist einzig dafür abgestellt, vor einer 'gemeinen Engstelle
in Kopfhöhe' zu warnen - Glück gehabt ! Vorbei an der zweiten Etage geht
es offensichtlich nach oben bis unters Dach - angekommen. In dem dunklen
rot/gelben Licht sind 10 bis 12 Reihen alter Kinositze zu erkennen. Ganz
vorne - auf gleicher Ebene mit den Sitzreihen - stehen Instrumente und einige
Stühle - die Bühne. Der Raum füllt sich sehr schnell und es wirkt fast schon
eng - wie in einem vollen Kino eben. Die ersten beiden Reihen sind vorab
reserviert, die nächsten Reihen dahinter schnell mit Jacken und Taschen belegt
- mir bleibt ein Platz in der achten Reihe - nun gut - ich bin dabei - und
nur das zählt für mich in diesem Moment.
Als Vorgruppe stellte sich 'Own 5' vor - auf der CD lese ich später die richtige
Schreibweise - Owain Phyfe. Er begleitet sich mit der Gitarre zu 'ancient
Songs and Dances'. Die One-Man-Show lässt mit traditioneller Folklore aus
England, Irland und der Ukraine das Warten auf den Top-Act des Abends kurzweilig
werden.
Bevor nun Blackmore's Night auf die Bühne kommt, gibt es eine kurze Pause
- also Wendeltreppe wieder ganz nach unten und anschließend wieder zurück
- spannender geht's nun wirklich nicht .
Es ist soweit - das ohnehin spärliche gelb/rote Licht wird noch etwas heruntergefahren.
Die Minstrels von Blackmore's Night kommen auf die Bühne und 'Shadow of the
Moon' ist der erste Song des Abends. Ritchie greift gleich zu Beginn mit
einem kurzen Solo voll in die Saiten - wow ! Die Band spielt sehr leise und
zurückhaltend. Malcolm Dick muß heute ohne komplettes Schlagzeug den Takt
angeben. Mit zwei kleinen Congas/Bongos und einigen Hand-Shakern galt es
für ihn, den Abend zu begleiten - grandios, was er aus der minimalen Ausstattung
herausholen konnte. Ebenfalls leise Begleitung vom Keyboard und auch Ritchie
war zu Beginn nur sehr leise zu vernehmen. Bereits bei dem ersten Song überzeugte
Candice mit einer wunderbaren und glockenklaren Stimme - phantastisch !!!
Es folgt Avalon von der zweiten BN-CD. Nach dem Song plaudert die Band locker
und ausgelassen eine ganze Weile. Damit kommt die Wohnzimmer-Atmosphäre auch
im Publikum an - solche Dialoge sind bei einem normalen Konzert einfach undenkbar.
Bob möchte eine Haarsalon eröffnen" witzelt Candice und im Publikum findet
sich ein Doppelgänger, der Bob auf der Bühne ersetzen könne. Heiter geht
es mit 'Play Minstrel
Play' auch im musikalischen Programm weiter. Ein leises Keyboard- und Geigensolo
geben dem Stück eine ganz besondere Note. Das Publikum unterstützt Malcolm
tatkräftig und klatscht den Takt im flotten Teil wie selbstverständlich mit.
Der Dachboden beginnt zu vibrieren!
Mit 'Morning Star' folgt nun der schwungvolle Opener der 2005er-Tour.
Keine Frage - auch in dieser leisen Runde kommt das 'hey' ungefragt aus den
Reihen des Publikums. Ritchies Gitarre ist nun etwas lauter zu vernehmen
- es ist genial, welche Töne er bei der Begleitung des Songs aus dem Instrument
hervorzaubert.
Auf dem Dachboden stand sicher eine Truhe gefüllt mit alten Schätzen herum.
Aus dieser wurde dann wohl auch 'Temple of the King' zur Freude aller Rainbow-Fans
hervorgekramt. Candice gibt diesem Song mit ihrer Stimme eine wundervolle
Nuance. Perfekt. Etwas überrascht wirkt BardeDavid, der von Ritchie um ein
Orgel-Solo gebeten wird. Auch er interpretiert den Song in eigener, virtuoser
Weise. Ritchie ist ganz angetan von dem Zauber der Melodie und es scheint
(ich bin fast sicher), als hätte er seinen eigenen Song in dieser Version
sehr genossen.
'Durch den Wald zum Bach Haus' - ein instrumentales Stück, das immer wieder
einlädt, Ritchie bei seinem Spiel zu bewundern. Tudor Rose spielt das obligatorische
Solo auf der Violine perfekt und bindet Ritchie zum Ende des Songs wieder
ins Finale ein.
Ritchie entscheidet: nun folgt ein Keyboard- und Geigensolo. Barde David
beginnt sein Spiel und nach und nach verlassen die anderen Minstrel die Bühne,
lediglich Tudor Rose nimmt die Melodie auf und es folgt ein wechselseitiges
Spiel mit den Melodien. Danach: noch ein Griff in die Schatztruhe - sehr
leise und gefühlvoll wird nun 'Soldiers of Fortune' serviert. Wieder ein
Song aus dem alten Jahrtausend - für die Ewigkeit geschrieben ! Meister Blackmore
zeigt zum Ende des Songs wie man es macht - mit nur drei Zupfern an den Saiten
ist der Song auf absolut geniale Weise EINFACH zu Ende.
Barde David hat ein kleines Problem an seinem Tasteninstrument - er zeigt
einen Adapter (oder war es ein Fußpedal?) mit breitem Grinsen einem Fan aus
Italien und liest dabei die Aufschrift vor: "Made in Italy" - der Lacher
ist ihm sicher. Es folgt eine längere Geschichte zum nächsten Song, der mit
leisen Percussion beginnt: 'Catherine Howard's Fate' steht auf dem Programm,
gefolgt von Wind in the Willows - dieser Song ist immer einer der Höhepunkte
jeder Show - alle singen mit - einfach wunderbar.
Nach einem kleinen, von Ritchie initiierten Buchstabenspiel folgt nun mit
'Streets of London' ein Cover-Song. Ganz besonders hat mir Candice' Stimme
imponiert. Sie gab dem Song eine individuelle Ausstrahlung. Ich hoffe sehr,
dass der Song auf der für Herbst angekündigten CD mit dabei sein wird. Die
Überleitung zum nächsten Stück - wieder gelungen: Ritchie fragt in die Runde,
was denn "it's your turn now' auf deutsch heisst - dabei spricht er einen
Fan aus Holland an - die Antwort kam natürlich auf holländisch. 'Under a
violet Moon' wird aber anschließend von jedem hier verstanden. Der Song wird
von einem wunderbaren Gitarrenpart begleitet und für die eher gedämpften
Soundverhältnisse endet der Song
mit einem recht kräftigen Kirchenorgelsound.
Wer die neue DVD kennt weiß, welchen irren Part Ritchie bei 'Queen for a
day - Part I & II' spielt - so auch an diesem Abend - Einfach umwerfend
! Schlag auf Schlag geht es weiter mit 'Past times with good company' und
einem spanisch angehauchten 'Minstrel Hall'. Der nächste Song war wohl vorher
nicht abgesprochen. Die Sisters of Moon schienen überrascht, in diesem Rahmen
bei 'Child in Time' Ian Gillan vertreten zu müssen. Wie auch bei den bisherigen
Konzerten setzen Madeline und Nancy bei diesem Weltsong eigene Akzente. Auch
bei der nächsten Darbietung werden die Sisters gefordert. Die beiden Ladies
präsentieren
'Domes pais' - a capella der Sisters of the Moon vom Feinsten.
In kompletter Besetzung geht es weiter mit 'Renaissance Faire' - dabei hält
es keinen Fan mehr auf dem Kinosessel. Es ist schon erstaunlich, wie auch
ein solches Ambiente zum Mitswingen einladen kann. Wie auch in den früheren
Jahren, lebt ein Konzert mit Ritchie Blackmore von Kontrasten - so geht es
sehr leise mit 'Wish you were here' weiter. Schade, dass man diesen Song
immer nur von anderen Interpreten im Radio hört. Es folgen 'Ocean Gypsy',
'First of May' und eine kurze Version von 'Sake of Song'. Bei dieser Fülle
von Songs rechne ich nun langsam mit dem Ende der Show. Aber die Minstrel
von Blackmore's Night sind nicht zu bremsen. Mit 'Ghost of a Rose' folgt
ein Klassiker der Band - ebenso wie 'Fires at Midnight'. Bei diesem Song
zieht Ritchie alle Register und begeistert seine Fans mit einem ca. 10-minütigen
Solo. Das Solo ist auch ein würdiger Abschluß für ein rundum gelungenes Hauptprogramm.
Und die Zugabe(n) ? Auch in diesem Punkt lässt sich die Band an diesem Abend
treiben; gar zwei Zugaben sind für die Ohren der Fans bestimmt!
Zugabe 1 beginnt mit "Way to Mandalay" - die Sisters of Moon haben hier einen
herausragenden Einsatz. Weiter gehts mit 'I still remember' - an diesen Abend
werde ich mich jedenfalls noch sehr lange erinnern! 'The times they are changin'
ist auf Nummer drei gesetzt und mit zwei weiteren Cover-Titeln ('Mr. Tambourineman'
und 'A whiter shade of pale') gibt es noch zwei Leckerbissen in Neuauflage
- ganz im BN-Stil.
Es ist zwischenzeitlich deutlich nach 1 Uhr und noch immer fordern die Rufe
nach einer weiteren Zugabe. Die Band kommt tatsächlich erneut auf die Bühne
und mit 'Old Mill Inn' (zu hören als Hintergrundmusik unter:
http://www.theoldmillinn.net/blackmore.htm ) und dem Klassiker 'Now and then'
des Albums Under a vilot Moon ist der Abend dann gegen 1:30 nach insgesamt
über drei Stunden Blackmore's Night (leider) zu Ende.
Anschließend treffen sich die meisten Fans noch auf ein Glas in der Gaststube.
Leider schauen nur noch Bob und Malclom auf einen Drink und Schwatz mit Fans
vorbei. Schade! Sicher haben einige Fans gehofft, noch einen Blick oder ein
Foto mit Candice, Ritchie und der Band zu erhaschen. Na, man kann eben nicht
alles haben .
Die wunderbare Stimme von Candice, die virtuosen Saiten-Zaubereien von Ritchie
sowie das perfekte Zusammenspiel der anderen Bandmitglieder am heutigen Abend
setzen einen wunderbaren Schlußakzent unter die Deutschlandtour 2005. Dieser
Abend wird sicher allen in bester Erinnerung bleiben. Ich jedenfalls möchte
auf der BN Tour in 2006 wieder dabei sein. Bis dahin bleibt die Vorfreude
auf die neue CD, die Repeat-Funktion des DVD-Players mit der aktuellen DVD
'Castles and Dreams und die Erinnerung an die Konzerte 2005 und diesen wundervollen
Abend auf Schloss Eggersberg.